Es war – wieder einmal – ein deutlich zu milder Winter gewesen und im metereologischen Sinne auch schon so gut wie zu Ende. Da besann sich überraschenderweise „Väterchen Frost“ seiner eigentlichen Aufgabe und überzog mit einer kontinentalen Ostströmung und arktischen Temperaturen das weite Land und ließ die Natur buchstäblich erstarren.
So auch die Oberfläche der sogenannten Taubnloackn in Holzwiesen, am höchsten Punkt von Samarein. Diese unverhoffte Gelegenheit ließen sich die passionierten Eisstockschützen in den Reihen der Samareiner Musi nicht entgehen und zogen in der 9. Kalenderwoche mehrmals auf die Anhöhe, so auch am Abend des 1.März. Selbst die ganz erfahrenen Schützen konnten sich nicht bewußt an den Umstand erinnern, dass jemals an einem Märztag auf einer Natureisbahn Stock geschossen werden konnte.
Die Moarschaften trotzten tapfer der eisigen Kälte und dem phasenweise stechenden Ostwind, indem sie sich anfangs zwar noch an entsprechend kaltem Gerstensaft, in der Folge dann aber lieber an heißem Tee und ein paar Schlucken aus der Flasche mit hochprozentigem Inhalt labten.
Irgenwann aber war selbst der hartgesottenste Schütze bis auf die Haut durchgefroren und war dies das Signal zum gemeinsamen Aufbruch. Dankend wurde da die Einladung von Werner Scharinger in die gemütliche warme Stube beim „Riener“ angenommen und kehrten bei ein paar Glaserl Most die Lebensgeister wieder zurück. Bei geselliger Stimmung wurde dann noch einige Stunden beisammengesessen.
Sollte sich die Wetterprognose bewahrheiten, wird wohl auch noch in der zweiten Märzwoche an so manchem Abend das markante Klacken der Eisstöcke über die Höhen von Holzwiesen klingen. Welch wundersame Laune der Natur!