Der Musikvereinsausflug, organisiert von Werner Scharinger, führte uns in dessen „Wahlheimat“ in den Salzburger Pongau nach Kleinarl und Umgebung im gleichnamigen Tal. Dorthin, wo Werner seit rund einem Vierteljahrhundert ob Sommer oder Winter, mit oder ohne Familie, einen Teil seiner Freizeit verbringt. Dort kennt er praktisch jede Almhütte und jedes Gasthaus in- und auswendig und genießt bei deren Betreibern einen Bekanntheitsgrad wie ein Einheimischer.
Der erste Programmpunkt des Wochenendes führte uns allerdings nicht ins Kleinarltal sondern zum Ausgangspunkt des benachbarten Großarltals, genauer gesagt zur weitum bekannten Liechtensteinklamm. Leider hatte inzwischen leichter Regen eingesetzt und war Vorsicht bei der Begehung angesagt. Belohnt wurden wir dafür mit atemberaubenden Aus- und Tiefblicken in die wildwasserführende Schlucht (viele tolle Fotos dazu und zum ganzen Ausflug sind oben in der Kopfleiste unter „Galerie“ zu finden).
Daran anschließend ging es nach Kleinarl zum Mittagessen beim Botenwirt. Um zu unserem Quartier, der Schüttalm auf 1760 Meter Seehöhe zu kommen, benützten wir den lustigen „Kraxi“, ein Traktorgespann (ähnlich unseren 1.Mai-Ausrückungen, allerdings etwas bequemer ausgestattet). Nach der Zimmerzuteilung erklomm eine große Schar trotz Regen, frei nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, höchstens schlechte Kleidung“ den Mooskopfgipfel. Zurück in der warmen Hütte blieben nur die mit „schlechter Kleidung“. Selbst nach dem Abendessen bis zum Einbruch der Dunkelheit wagten sich noch einige Hartgesottene ins Freie.
Im Laufe des Abends und der Nacht entwickelte sich eine feuchtfröhliche, ausgelassene „Apres Ski“-Stimmung und das mitten im Spätsommer, zu der auch das umtriebige junge Hüttenpächterpaar ihren Beitrag leistete. Somit ist es nur wenig verwunderlich, dass manche erst zu einer Zeit in die Stockbetten kletterten, als auf der benachbarten Alm der Senner sich anschickte, aufzustehen um die Kühe zu melken. Umso erstaunlicher, dass gegen 9.00 Uhr zum Frühstück praktisch alle schon wieder auf den Beinen waren.
Die zu diesem Zeitpunkt ausnahmsweise mal trockene Witterung verleitete den Großteil von uns zu einer Wanderung zu einer nahen Alm. Aber nur wenige Minuten nach Aufbruch setze wieder Regen ein und zwang uns zum Abstieg über rutschiges Terrain zum Gasthaus bei der Mittelstation. Dort konnten sich diejenigen mit „schlechter Kleidung“ trocknen und wurde gemeinsam das Mittagessen verzehrt.
Währenddessen setzte der langersehnte Witterungsumbruch ein, die Nebelschwaden lösten sich auf, die Wolkendecke öffnete sich und die Sonne schien endlich. Topmotiviert wurde der letzte Abschnitt des Abstiegs ins Tal in Angriff genommen. Von dort brachte uns der Bus zurück ans Talende zum Jägersee. Während die meisten von uns eine Seeumrundung vornahmen, versuchten sich einige junge Musikerinnen als Süßwassermatrosen und wagten sich mit Ruderbooten so weit auf den See hinaus, dass sie mit Mühe zum vereinbarten Abfahrtszeitpunkt ans Ufer zurück gelangten.
Die Rückfahrt wurde in der Nähe von Vorchdorf bei einem Mostheurigen unterbrochen. Um 20.00 Uhr traf der Bus dann in Samarein ein. All diejenigen, die 2 Tage langen das Bier der Brauerei Grieskirchen missen mussten, statteten dem Gasthaus „Jo“ noch einen abschließenden Besuch ab, um dieses Defizit aufzufüllen.
Alles in allem trotz zeitweilig schlechter Witterung war es ein toller Musikausflug, für dessen perfekte Organisation wir dem Werner herzlich danken. Bedanken wollen wir uns auch bei Albert Rathmayr und Erwin Schauer für die fotografische Dokumentation.